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Eure Meinungen
Johanna, Dresden
„In der DDR war vieles geregelt“ versteh ich so, dass es damals viele verordnete Gemeinsamkeiten gab. „Heute müssen wir selber“ … aussuchen! Auch wenn es mal daneben geht, finde ich das besser.
Carola G., Berlin
Ich habe diese Karte in Weimar entdeckt. Von meinen Eltern habe ich so einen Satz nie gehört. Auch in der DDR musste man sich sein Leben organisieren und erarbeiten. Ich glaube NICHT, dass es heute einfacher oder schwerer ist. Nur wenn ich heute meine Ziele nicht erreiche, dann kann ich es keinem Fünfjahresplan und auch keiner Partei in die Schuhe schieben, ich muss mich dann schon selber fragen
Frank K. (33 J), Thüringen
Schaut doch in die USA! Dort leben die Meisten doch nur noch für sich. Ist das Freiheit?
Gabriele, Zwickau
Vor zwei Wochen hatte ich mehrere Postkarten mitgenommen und in die Briefkästen von Nachbarn verteilt. Seitdem reden wir manchmal vor der Haustür darüber. Eine Nachbarin meinte, nur wer in der DDR gelebt hat kann wissen, dass man auch in diesem Staat leben konnte und meistens auch zufrieden war. Heute wäre man nicht wirklich freier, weil man sich um viel mehr Dinge alleine kümmern und sorgen muss. Ich bin Anfang 1990 geboren, mir fällt es schwer mir vorzustellen, nicht selbständig zu leben.
Klaus und Petra, bei Jena
Die Regeln um unsere Demokratie zur organisieren reichen völlig aus. Heute dürfen wir selber denken.
Steffen, Wiesbaden
Mein Vater hat mir am Telefon von den Postkarten berichtet. Er findet sie „ungenau“ und wir haben dann lange darüber geredet. In der Wende hatte er oft in Leipzig demonstriert und erzählte, dass viele Menschen damals nicht nach Freiheit gerufen haben, sondern nach der West-Mark. Und als die Grenze aufging hatte man alles unternommen, um sich schnell ein neues West-Auto zu kaufen. Wer Westwaren hatte, der hatte es geschafft. Ich kann mich selber gut erinnern, wie ich damals alles aß, was aus dem Westen kam. Man merkte gar nicht, wie schnell Einkaufen gehen können zur neuen Regel wurde.
Meine Frau meinte eben, wir müssten wieder mehr nach Freiheit rufen.
Marianne L. , Erfurt
Liebe Leute, behaltet doch bitte etwas Humor. Es stimmt ja, früher war vieles vorgegeben. Wir konnten unterwegs Kettwurst essen oder Griletta. Heute wähle ich zwischen HotDog und Hamburger. Iss doch was 😉
Wolf (47 J.), Mitteldeutschland
Tolle Aktion, ich werde ein paar Karten an Freunde schicken. Ich erinnere mich auch an diese dauernden Bevormundungen in der Schule. Aber als dann die Mauer aufging war plötzlich alles möglich. Widerspruch war unser neues Gesetz. Unsere Abschnittbevollmächtigten haben wir nicht mehr ernst genommen. Wir lebten ohne Kontrolle. Ich wusste nicht mehr wohin mit mir, ich wollte einfach alles. Wir waren mal rechtsradikal. Wir haben auch Autos geknackt und haben den Tank leergefahren. Dann waren wir auch mal Punker und Schnorrer. Es gab irgendwie kein Stoppschild und keine Regeln für uns, alles war neu und und einfach so möglich, wir mussten es nur machen und wollten auch alles ausprobieren. Nach zwei Jahren war dann langsam die Luft raus. Heute weiß ich immerhin, was ich gerne mache und auch was ich nicht machen will. Heute will!!!!!!! ich selber leben. Rechtsradikal leben gehört da für mich nicht mehr dazu. Die rechten Parolne sind wie neuen Mauern gegen andere und Höckes Freunde sind wie neue Abschnittsbevollmächtigte.